Mai
19
2010
Eine Dokumentation von Rektor a.D. Karl Bruckner†
Vorgeschichte und Entstehung
Unser Heimatdorf Sandweier, das in einer Urkunde vom 30. Januar 1308 als „Wilre“ erstmalig genannt wird, gehörte wohl damals schon zur Herrschaft der Markgrafen von Baden. Im Stollhofener Lagerbuch von 1511 – Sandweier war bis 1791 Teil des Verwaltungsbereichs des markgräflichen Amtes Stollhofen – sind mehrere herrschaftliche Güter erwähnt, so der Schickenhof, der Gülthof und der für unsere Aufzeichnung besonders interessante Schafhof. Dieser umfasste schon damals 144 Jeuch (=Morgen) Ackerland, 4 Tauen Matten und 2 Bünde Gemüse- und Krautgärten. Seine Bezeichnung behielt er wegen seiner Bedeutung für die Schafzucht und -haltung bis ins 18. Jahrhundert. Die Größe seiner „Hofraithe“ mit Garten wird im Zusammenhang mit einer Versteigerung der Pacht im Jahre 1794 mit „1 Morgen, 2 Viertel und 28 Ruthen“ angegeben. Das dürften nach heutigen Maßen rund 54 Ar gewesen sein, also schon eine recht ansehnliche Größe. Der an ihrer westlichen Seite gelegene Schafstall mit Futtergang und Scheune hatte eine Länge von ca. 50 Metern und war etwa 15 Meter breit. Die o.a. Beschreibung stellt auch fest, dass bis zu 450 Schafe gehalten werden können.
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Feb
18
2008
Cegoabend Februar 2008
Ungewöhnlicher Kartenspiel-Treff im Heimatmuseum
Regelmäßig am Mittwochabend füllt sich die große Stube im Erdgeschoss des Sandweierer Heimatmuseums. Dann versammeln sich dort durchschnittlich zwölf bis 20 Herren, um Karten zu spielen. „Dieses Angebot des Heimatvereins Sandweier“, so freut sich dessen Vorsitzender Friedrich Gantner, „besteht nun schon seit acht Jahren und wird sehr gut angenommen“. Ungewöhnlich ist allerdings das Spiel selbst, denn es wird nicht etwa geskatelt oder gar gepokert. Vielmehr frönen die Männer ab 18 Uhr einem nicht so bekannten Kartenspiel, das hauptsächlich in Baden, im Schwarzwald und am Bodensee bekannt ist. Es heißt „Cego“ – dieses Wort ist eine Ableitung aus dem Lateinischen und kommt von caecus (= blind). Es erscheint einem Außenstehenden zunächst einmal nicht ganz unkompliziert, ähnelt dem Tarock und erinnert etwas an Skat, doch die Karten unterscheiden sich deutlich vom gängigen Blatt. Auf jeden Fall haben die Männer im Heimatmuseum jeden Mittwoch viel Spaß. (hez)/Foto: Breyer
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