Aus der geschichtlichen Vergangenheit

Der 30jährige Krieg 1618/1648 und die Soldaten des franz. Generals Melac 1689 trugen noch mehr dazu bei, die damalige Not unerträglicher zu machen. Aber nicht genug, der spanische Erbfolgekrieg – ein europäischer Krieg – 1701 bis 1714 brachte die Bevölkerung in vollkommene Armut. Kriege machen bekanntlich vor nichts halt. Verschont von diesen Kriegen blieb, soweit heute noch bekannt nur ein Gebäude, das Jagdhaus bzw. Jagdschlöß’chen, erbaut 1602. Damals stand es im Wald wird berichtet. Es war in Krieg und Frieden Dorado höfischer Jagdgesellschaften. Fürstliche Jäger und hohe Offiziere, mit ihren Gästen, hatten ein mannigfaltiges Jagdrevier auf Getier und Wasser, zu Lande und in der Luft.
 Das Jagdhaus verlor aber bald seine Bedeutung als wenige Jahre nach seiner Erstellung die Urbarmachung des See’s vorangetrieben und 80 bzw. 100 Jahre später das Rastatter Schloß und Favorite erbaut wurde.

Es ist nicht auszuschließen, daß die ehemaligen Gemeindehäuser in der Weiherstraße und Mühlstraße Fischerhäuser waren die am Rande des Landsee’s standen. Der sehr niedere Baustil, keine Treppe, nur eine Schwelle zum Hauseingang lassen das vermuten.

Mit Stimmungsbildern einiger Chronisten und meiner Findigkeit, habe ich versucht dem Leser eindeutig zu beweisen, daß das Gebiet südlich, östlich und nördlich des Ortsetters ein nicht unbedeutendes Gewässer, ein See war, der Landsee.
Vier Jahrhunderte gingen über das Land hinweg bis die Landschaft ihr heutiges Gesicht hatte. Fruchtbarer Ackerboden und grünende Wie­sen sind die Mühe und Arbeit Lohn.

Die Mühle in Sandweier

Bevor ich meine Gedanken über die ehemal. Sandweierer Mühle zu Pa­pier bringe muß ich mich auseinandersetzen mit dem Oosbach, dem Kleinbach und dem Landgraben.

Mit aller Wahrscheinlichkeit hat der Oosbach, so wie wir ihn kannten, sein Bachbett von Menschen vorgezeichnet bekommen, und das war zur Zeit der Urbarmachung des Landsee’s. Damals wurde auch der Landgraben erbaut und der Kleinbach zur Entlastung der Oos bei Hochwasser angelegt.
Ich schreibe dies absichtlich, weil vorher ein geregelter Wasserzufluß zur Mühle nicht gewährleistet war.

Der Heimatforscher Bürgerin. a.D. Meinrad Bittmann schreibt der Gemeinde Sandweier schon eine Mühle im 15. Jahrhundert zu und nennt sogar den Besitzer Jacob Müller.

Unterlagen für eine Mühle sind erst 400 Jahre später zu finden. Wenn wir in Sandweier von einer Mühle schreiben, dann stoßen wir auf etwas Eigenartiges.

Wir kennen alle den Flurnamen Windmühl. Heute ist der Gewann durch die Autobahn eingeebnet, die Autobahnraststätte und die Autobahnkirche stehen auf seinem Boden. Der Flurname wird unseren Nachkommen nicht mehr bekannt werden. Jedenfalls war der Gewann Windmühl die höchste Erhebung auf unserer Gemarkung und der Name Windmühl rührt von einer Mühle her die vom Wind betrieben wurde, vielleicht als Mahlmühle, aber näher liegt, daß es eine GetreideReinigungs- bzw. Putzmühle war.

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