Aus der geschichtlichen Vergangenheit

 Landteich, oder Landsee wurde die Wasseroberfläche benannt die sich im Süden von Aichtung (Eichtung) Buchtung entlang dem Gebirgsrand über Oos, Haueneberstein, Kuppenheim, Rauental erstreckte. Das westliche Ufer bildete das höher gelegene Sand/Kiesgelände unserer Heimatgemeinde.

Erst im 16: Jahrhundert wurde dieser See durch vereinte Anstrengung der angrenzenden Gemeinden nach und nach, es dauerte bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts, trocken gelegt. Menschen haben mitgeholfen dem Oosbach den geeigneten Weg zu geben. Der Ooskanal wurde dem ausgebauten Sandbach zugeführt und für Sandweier besonders wichtig, der Landgraben entstand. Vorher wurden die Schwarzwaldflüsse auch durch menschliche Mithilfe direkt dem Rhein zugeführt. Das machte sich bei der Tulla’schen Rheinregulierung vorteilhaft bemerkbar.

Der geordnete Lauf der Oos und der Landgraben sorgten für eine grundlegende Veränderung in der Gemeinde. Das Seewasser hatte seinen Abfluß und nach und nach hatten die Bürger auf einer Fläche die von der Aichtung im Süden bis zum heute sogenannten Weiher und See Eck, gegen Osten bis zum Gebirgsrand reichte, humusreichen Akkerboden und saftiges Wiesengelände. Es war zweifellos das größte Ereignis für die Gemeinde in dieser Zeit, vielleicht überhaupt, als von der kärglichen Weidewirtschaft auf dem Sandboden der Hochfläche nun ein Neuland sich aufmachte, die Weidewirtschaft eingestellt und dazu übergegangen werden konnte das Groß- und Kleinvieh im Stall zu halten. Es muß für die damaligen Menschen revolutionär gewirkt haben und wie ein Geschenk Gottes angesehen worden sein auf einer Fläche von 5 und mehr Kilometern und eins bis 2 km Breite fruchtbare Felder und blühend saftige Wiesen zu haben.

Denken wir dabei an eine Sonderheit: Auf einmal war es auch möglich von den oberen Erlen bis zu den Langenmatten u. im Weiher und SeeEck die Wiesen zu bewässern. Das ist ein Gelände von 4 km Länge und 2 bis dreihundert Meter Breite. Man muß sich das heute vorstellen, aus dieser Landschaft wurde ein 3 bis 4-maliger Grasertrag hervorgezaubert!
Erst diese Möglichkeit erlaubte es den Bürgern Großvieh in größerem Umfang zu halten. Es war eine umwälzende Idee und für die damalige Zeit ein einmaliger Fortschritt.

Wir wollen wieder zum Landsee zurückkommen.

Es steht einwandfrei fest, daß man ehedem bei Hochwasser Oos oder Haueneberstein nur mit Booten erreichen konnte.

Die Forschung hat auch ergeben, daß die damalige Römerstraße nach Baden (damals gab es noch kein Baden-Baden) über die Landseeniederungen aus einem Knüppeldamm bestanden hat.

Zwischen Oos und dem heutigen B.-Baden wurde die Römerstraße in den Jahren 1904 bis 1907 an verschiedenen Stellen freigelegt; auch hier hatte sie noch das Aussehen eines Knüppelweges.

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