Aus der geschichtlichen Vergangenheit

Besonders bedeutsam ist die Niederschrift des Chronisten, die lautet: >Die im Laufe des 18. Jahrhunderts durchgeführten Rodungen veränderten das landschaftliche Bild gewaltig. Mit der für das ganze Jahr und für alle Tiere begonnenen Stallfütterung entfällt die Weidewirt­schaft, ein wichtiger Faktor der mittelalterlichen Landwirtschaft<. Ingenieur, Leutnant und später Hauptmann Vierordt – ein Karlsruher – teilt unterm 18. Dezember 1780 dem Markgrafen mit, daß nach den überreichten Verzeichnissen die Trockenlegung und Wässerungseinrichtung für 942 Morgen Wiesen auf dem Ooser und Sandweierer Bruch 5445.- Gulden erforderten.

Es waren 7 steinerne Brücken, 4 große Schließen und 30 kleine Stellfallen notwendig.

Bereits im Jahre 1854 wurde eine Korrektion des Landgrabens durchgeführt, zur besseren Entwässerung der Gewanne, demnach hat auch nicht alles gleich so hundertprozentig geklappt!! Erst 23 Jahre später waren die Fronarbeiten mit Bürgern von Haueneberstein, Oos und Sandweier beendet.

Schultheiß Schmalholz aus Oos setzte sich im Jahre 1746 dafür ein, daß die Stadt Baden die Brücke bei der Hurst, zwischen Oos und Sandweier um 1 bis 1 1/2 Schuh höher gebaut werde damit die >Fletzung der Herrschaftl. Misslen< ungehindert geschehen könne. (Man sagt heute noch – än Missl Holz – d.i. eine Rolle, oder Scheit Brennholz. Fletzen heißt flößen.

Es ist kaum zu glauben, aber doch Tatsache:
>In seiner Verteidigung auf die Klage wegen Wasserschadens be­hauptete der Müller und Bürgermeister Höfele im Jahre 1835, daß die Stadtgemeinde Baden in ihren Gebirgswaldungen jährlich gegen 12 000 Klafter Brennholz fällen läßt, welches größtenteils geflößt wird. Wenn das dazu notwendige Wasser vorhanden ist, wird das Floß täglich einmal, wenn nicht zweimal losgelassen. Dadurch entsteht plötzlich eine solche Anschwellung des Wassers, daß es oft über die Dämme austritt<.

Nach der Allmendordnung der Stadt Baden vom Jahre 1517 haben die Stadt Baden, die dortigen Bürger und ihre Markgenossen Fug und Recht auf der Oos Brenn- und Bauholz zu flößen >ungeniert< von männiglichem< (jedem).

Was in alten Akten weiter zu entdecken war: Schon im Jahre 1498 war, wie das Rastatter Dorfbuch S. 10 ausweist ein Teich bei Sandweier durch güßen und andere Zufelle = durch Regengüsse und andere Zufälle sehr schadhaft geworden; die Unkosten für die Reparatur sollen unter die anliegenden Gemeinden und den 5 Dörfern im Ried verteilt werden.

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