Aus der geschichtlichen Vergangenheit

1962, ALSO 200 Jahre später wird die Ausbesserung des ruinierten, zwischen Oos und Sandweier liegenden sog. Landteiches durch die Untertanen der angrenzenden Ämter befohlen. Unter dem Teich und oben kreuzweise darüber läuft durch einen Kanal aus Stein und Holz der Badener Bach auf die Sandweierer Mühle zu und weiter nach Rastatt – Wir sagen zu der Stelle, die heute noch existiert = s’Dich – aber durch die großen Gewässer ist eine derartige Beschädigung eingetreten, daß der Badener Bach gänzlich in den Landgraben eilt und nicht mehr auf die Mühle zu.

1776 bis 1780 wurde die Verbesserung der Ooser, Sandweierer und Rieder Bruchmatten durch Abtrocknung und Anlage einer schicklichen Wässerung aus der Oos und dem Sandbach vorgenommen. Die ungeschickte Zerstückelung des Geländes setzte jedoch der Ausführung fast unüberwindlich Schranken entgegen.

Der Ingenieur Vierordt verlangte zur beschleunigten Durchführung der Trockenlegungsarbeiten brauchbare Fröner mit „arbeitsamem“ Geschirr.
An manchen Tagen waren bis zu 800 Mann tätig. Die damals noch zusammen gehörende Gemeinde Iffezheim/Sandweier mußte dabei 200 Mann stellen.

Bedeutungsvolle Hinweise auf den Landsee;
1785        wird geschrieben…. bei Kartung befindliche Lachen worin Fische >gepflanzt< werden.

1788        es wird von Hirschlachen berichtet neben der Mühlbach, oberhalb dem >Wehrteuch< = Wehrdamm.

1791        Ingenieur Vierordt erhielt an Diäten 2.22 Gulden wegen eingenommenen Augenschein der Oßbach.

1845        mitten durch die dem Wasser abgerungene Fläche geht die Rheintal Eisenbahn.

Gewann oder Flurnamen die heute noch auf den Landsee hinweisen

Alle Ortsbezeichnungen die mit tung enden sagen, daß es sich ehemals um eine Insel im Wasser oder Sumpf gehandelt hat. Ähnlich ist es mit den Endsilben hurst oder bruch.

Wir finden bei uns Aichtung, teils mit A u. E geschrieben, Buchtung, Kartung, Bruch, große und kleine Sümpfe, Serrematten, (bezieht sich auf Riedgras) Haul, oder Haule, Hurst, tiefe Matte, Tiefenau, Immelach, Storchsnest, (dort hatten ehemals die Störche ihre Nester auf den Bäumen und größeren Sträuchern, wie heute noch in Norddeutschland) und wo sich Störche aufhalten ist Wasser, dann Aumatten, Weiher, See Eck und andere, alle diese Namen haben Zusammenhang mit Wasser, bzw. einem See.

1806 finde ich folgenden Eintrag: (möglichst wörtlich)

>Die Sümpfe Brücke genannt, dieser Distrikt, welcher von der sogenannten Gukkenloch Gasse durchgeschnitten ist, wurde im Jahre 1805 von der Gemeinde Sandweier urbar gemacht und liegt einerseits neben Willibald Schäfer, Franz Schäfer und den Hirtenäckern. Oben an Walburga Schäferin und Sebastian Boslers Wittib, unten streift der Landgraben vorbei<.

Gukkenloch Gasse. Ich erkenne darin den ehem. Badweg der über die Gukkelukebruck führte. Man sagt ja auch heute noch für den Landweg — Landweggass. Woher der Name Gukkelukebruck kommt. Ich will ihn dahin deuten, weil man von dieser Stelle aus einen herrlichen Blick nach allen Richtungen hatte, und ehemals besser wie heute. Daher kommt der Name gukke – luke gukken ist fränkisch und heißt sehen. Das luke = Luke am Wart oder Wehrturm. Vielleicht hat vor Zeiten ein solcher dort gestanden? Nicht ausgeschlossen. Man kann dem k bei luke aber auch ein g geben und alemannisch aussprechen d heißt es lu-ege und lu-ege bedeutet wieder gukken.

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