Aus der geschichtlichen Vergangenheit

Aus der geschichtlichen Vergangenheit

Mit Hilfe von Herrn Guido Müller† können wir auch in diesem Jahre wieder etwas Interessantes aus der geschichtlichen Vergangenheit Sandweiers bringen.

Zwei Beiträge über den früheren Landsee, der bis an die Häuser Sandweiers im Osten heranreichte, sowie über die jüngste Geschichte mit der Mühle in Sandweier, sollen es diesmal sein.
Herrn Müller für seine Emsigkeit und seinen immerwährenden Fleiß auf diesem Wege herzlichsten Dank!

Der Landsee – seine Entstehung und Urbarmachung

Dr. Karl Mader schreibt z. B.:

Die Rheinebene ist entstanden durch Aufschüttung von Geröllen und Sanden die der Rhein und seine Nebenflüsse aus den Alpen und dem Schwarzwald hergeschleppt haben.

Zwischen Oos und Sandweier ist eine 1 bis 1,5 km breite Rinne- Senke – besonders deutlich zu erkennen, bei Sandweier durch ihren höheren Rand. Diese Rinne ist das verlassene Bett eines alten Flusses, der ab Offenburg alle Schwarzwaldflüsse aufnahm und entlang des Gebirgsrandes dem Rhein parallel lief. Er wird von den Geologen Kinzig/ Murg Fluß genannt.
Er ergoß sich z. T. zusammen mit der Murg bei Steinmauern in den Rhein, aber auch erst bei Hockenheim-Philippsburg.

Auch die nördlichen Schwarzwaldflüsse wie die Rench, Acher und die Büllot flossen zum Teil in die Kinzig/Murg, suchten sich aber auch manchmal den direkten Weg zum Rhein. Im Grunde genommen suchten sich die beiden wilden Gesellen Rhein und Kinzig nach Belieben ihren Weg.

Die Landschaft veränderte sich ständig. Bei diesen ungeordneten Veränderungen wurden Teilstücke der Kinzig/Murg in Sümpfe verwandelt. Chroniken berichten immer wieder wie sehr diese Flüsse damals gefürchtet waren. Plötzlich auftretende Hochwasser zu allen Jahreszeiten vernichteten oft Hab und Gut der Anwohner. Sie forderten auch Menschenleben und ganze Dörfer sind verschwunden.

Das Wasser schlängelte in unzähligen Windungen durch das Gelände. Nur in höher gelegenen Stellen konnte kärglicher Ackerbau betrieben werden. An den Ufern der vielfältigen Wasserläufe wucherten Büsche, Hecken, Gestrüpp. Sie sollen im 14. und 15. Jahrhundert sogar schiffbar gewesen sein, wenn auch zuweilen.

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