Mai
18
2010
Kriegs- und Nachkriegsgeschehen in unserer Gemeinde
von Guido Müller
1938
In aller Eile begann man mit dem Westwallbau. Der schon in den zwanziger Jahren errichteten Maginotlinie auf französischer Seite sollte ein modernes deutsches Bunkerwerk trotzen.
Baufachleute und Hilfskräfte wurden von überall her an die Westgrenze Deutschlands gezogen. Es wurde Tag und Nacht gearbeitet. Schulsäle und Gastwirtschaften wurden requiriert, um die Arbeiter unterzubringen. Dazu wurde in Sandweier auch noch Militär einquartiert. Die 18ner aus Stuttgart und die 71ger aus Heilbronn sollten die Westwallbauten mit den militärischen Notwendigkeiten ausstatten.
Sowohl bei den Franzosen, wie auch bei uns, sollten die Bunkerwerke unbedingte Sicherheit bieten, aber alles hat sich als zwecklos erwiesen.
1939
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Dez
30
1989
Sandweierer Bürgersöhne als badische Soldaten in Spanien und Rußland
von Dr. Kurt Hochstuhl
Die enge Anlehnung Badens an den revolutionären Nachbarn im Westen hatte dem Markgrafen von Baden im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts eine zweifache Standeserhöhung eingebracht. 1803 wurde der seit 1746 regierende Markgraf Karl Friedrich zum Kurfürsten erhoben, 1806 mit Abschluß des Rheinbundes, dem Zusammenschluß süd- und westdeutscher Staaten zu einem von Frankreich abhängigen Bündnis, wurde ihm der Großherzogtitel übertragen. Damit einher ging eine gewaltige Arrondierung des badischen Staatsgebietes, die innerhalb weniger Jahre aus einem Kleinterritorium des deutschen Südwesten einen an Bevölkerungszahl, Flächeninhalt und ökonomischer Potenz nicht unbedeutenden Mittelstaat werden ließ. Natürlich gab es dies nicht umsonst und wie so oft, mußte der „kleine Mann“ die Zeche bezahlen. Die Rechnungsbücher jeder Gemeinde aus jener Zeit sind voll von den zahllosen ordentlichen wie außerordentlichen Beiträgen, die zur Erhaltung des im Lande liegenden napoleonischen Heeres geleistet werden mußten. Über die Kriegskontributionen und die zahlreichen Naturallieferungen hinaus, die seit Jahrhunderten auf der leidgeplagten Bevölkerung des Oberrheins lasteten, wurde die verstärkte Heranziehung von Landeskindern zum Kriegsdienst als besonders schmerzlich empfunden. 1789 bestand das markgräfliche Heer aus kaum mehr als 1500 Freiwilligen. Die machtpolitischen Ambitionen Napoleons verlangten nun die Schaffung einer großen Armee zur Unterstützung und zum Einsatz auf seiten der Franzosen.
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