Auflösung der Schwesternstation Sandweier zum 1.September 1991

Trotz weiterer größer Schwierigkeiten, die sich größtenteils um die Finanzierung rankten, konnte bereits am 14. Oktober 1956 Dekan Höfler das fertiggestellte Haus einweihen. Für unsere Verhältnisse ist das ein recht rascher Baufortschritt, zumal erst am 25. Januar im Rathaus die Arbeiten vergeben worden waren. Damit hatte also Sandweier eine für die damaligen Verhältnisse moderne Kinderschule und auch ein Schwesternhaus, das man in der sicheren Überzeugung baute, daß man damit ein Haus für Generationen von Schwestern schaffen würde. Die Hinweise des Erzbischofs aus dem Jahre 1954, es könne Schwierigkeiten mit der Besetzung von Schwesternstationen geben und die Kongregationen sollten Pläne erarbeiten. wie nach und nach Schwesternstationen aufgelöst werden konnten, wollte man in Sandweier damals noch nicht zur Kenntnis nehmen.

Anfang 1957 wurde das Schwesternhaus bezogen. Doch wer gedacht hätte, daß damit alle Probleme beseitigt waren, sah sich getäuscht. Offensichtlich hatte man in den 50er Jahren recht sparsam gebaut, denn schon 1961 mußte der Kindergarten saniert werden. Salpeterauswellungen an den Wänden waren ebenso zu beseitigen, wie Ergänzungen des Mobilars erforderlich waren.

Dies hängt sicher auch damit zusammen, daß man immer sehr sparsam wirtschaften mußte, so betrug der Kindergartenbeitrag pro Kind im Jahre 1959 DM 4,-, wenn aus einer Familie 2 Kinder kamen DM 7,-. Insgesamt bestanden die Personalausgaben für das ganze Jahr, und das waren immerhin eine Ordensschwester und 2 Helferinnen DM 4630,-. Dennoch gab es wie üblich, wenn Tarife erhöht werden sollten, einen Sturm der Entrüstung, als dann im Oktober 1960 der Mindestsatz für den monatlichen Elternbeitrag auf DM 7,- erhöht werden sollte. Dabei ist auch zu beachten, wie gering die staatlichen Zuschüsse für einen Kindergarten waren. So zahlte damals die politische Gemeinde pro Kind im Monat eine Mark Zuschuß.

1962 kam dann Pfr. Rinderspacher nach Sandweier.

Wenige Wochen zuvor hatte die Leitung des Kindergartens Sr. Maria Kreszentia übernommen, die als eine der ersten Amtshandlungen einführte, daß samstags der Kindergarten geschlossen wurde. Inzwischen hatte das Ordinariat wieder darauf hingewiesen, daß die Zahl der Schwestern am Abnehmen sei, daß insbesondere die Landkrankenpflege durch Schwestern nicht mehr gewährleistet sein könne.

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