Unsere Kriegerdenkmäler
Unsere Kriegerdenkmäler
Ein kleiner zeit- und heimatgeschichtlicher Rückblick von Rektor a. D. Karl Bruckner †
Das zu Ende gehende Jahr gab für zahlreiche Gedenktage besonderen Anlass. Immer wurde auf vergangene Ereignisse hingewiesen und oft in besonderen Gedenk- oder Feierstunden sie mehr oder weniger einprägsam gewürdigt. Dass es 1999 sechzig Jahre waren, als der Zweite Weltkrieg begann, ist eigentlich wenig beachtet worden. Nur am Volkstrauertag hat man der vielen Opfer gedacht, die dieser grauenhafte Krieg, den der Chronist von Anfang bis zum bitteren Ende selbst miterleben mußte, forderte.
Im Zusammenhang damit, zugleich auch im Blick auf die leider immer wieder in einem Winkel dieser Erde auflodernden kriegerischen Auseinandersetzungen, stellt man sich unwillkürlich die Frage, ob es den Menschen denn nicht möglich ist, aus der Geschichte zu lernen, obwohl es doch fast überall Erinnerungsstätten oder Kriegerdenkmäler gibt, die zum Nachdenken und entsprechendem politischen Handeln auffordern. Doch meist läuft man achtlos an ihnen vorbei. Ihren nicht bloß als Gedächtnis an die Opfer sondern auch ihren mahnenden Sinn und Zweck nicht bedenkend.
Diese Fragen bewegten mich, über die Kriegerdenkmale der Sandweierer Dorfgemeinschaft nachzuforschen und einige recht interessante Daten festzuhalten. Zwei Denkmale sind ja noch vorhanden:
Das für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918, das am Eingang des alten Friedhofes neben der Marienkapelle steht, schlicht und einfach und daher wenig beachtet. Dann das eindrucksvolle im Heimatbuch von Sandweier erwähnte und im Bild gezeigte Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges am Eingang der Leichenhalle. Die bronzenen Gedenktafeln mit den Namen der in Sandweier zu beklagenden Opfer sind in der hiesigen kath. Pfarrkirche angebracht.
Doch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des sogenannten 70er Krieges ist wohl nur den älteren Einwohnern unseres Stadtteils in Erinnerung. Am l. März 1896 stellte der damals existierende Veteranenverein Sandweier – Guido Müller berichtete über ihn in unserem Heimatbuch – an den – „Wohllöblichen Katholischen Stiftungsrat“ – den Antrag, ihm „behufs Aufstellung eines Kriegerdenkmals den Platz an der östlichen Ecke der Kirche gütigst überlassen zu wollen“. Vorstand des Veteranenvereins war damals Karl Ullrich. Pfarrer Hund als Vorsitzender des katholischen Stiftungsrates lehnte diesen Antrag ab, gab ihn aber an den „Katholischen Oberstiftungsrat“ in Karlsruhe weiter. Mit Schreiben vom 17. Juni 1896 lehnte auch dieser die Bitte des Veteranenvereines ab. So blieb letzterem nur übrig, das Denkmal beim Rathaus am Rande des Eichelberger’schen Grundstückes (Krämerladen und Seifensiederei) aufzustellen, sollte es doch nach Wunsch in etwa in der Dorfmitte stehen.