Unsere Volksschule vor rund 100 Jahren (1995)

Allerdings sollte es noch einige Jahre dauern, bis alle Klassen mit der erweiterten Unterrichtsstundenzahl versehen werden konnten. Bislang hatten die Schüler der Unterstufe 16, die der Oberstufe 18 Wochenstunden Unterricht. Dazu kamen für die Mädchen der Oberstufe 2 Stunden Arbeitsschule (Handarbeitsunterricht) und für die Knaben während des Sommers 2 Stunden Turnen. Gegen die Einführung des erweiterten Unterrichts in der Oberstufe wehrte sich insbesonders die bäuerliche Bevölkerung, die ihre Kinder bei den landwirtschaftlichen Arbeiten dringend benötigte. Abschließend soll noch festgehalten sein, daß in jenen Jahren auch die sog. Fortbildungsschule d.h. weiterer Unterricht nach der Entlassung aus der „Elementarschule“. von den Lehrern übernommen werden mußte. Dieser Unterricht fand damals am Dienstagnachmittag statt, nachdem er bis 1883 als „Sonntagsschule“ jeweils an den Sonntagen nach dem Gottesdienst abgehalten wurde. Auch dieser Unterricht wurde regelmäßig von der Schulkommission und auch von der vorgesetzten Behörde überwacht und geprüft und das Ergebnis in all den Protokollen festgehalten

Schließlich darf noch berichtet werden daß der oben erwähnte Handarbeitsunterricht seit 1873 von der Karoline Kiefer erteilt wurde. Damals eine tüchtige 20jährige Näherin aus Sandweier, die später eine Prüfung in Karlsruhe ablegte und deren Arbeit über lange Jahre hinweg volle Anerkennung bei der vorgesetzten Behörde fand.

So hofft der Chronist mit diesem Bericht, der zugleich auch auf das bevorstehende Jubiläum .,25 Jahre Hauptschulgebäude hinweisen mochte, ein wenig den Eindruck vermittelt zu haben, daß auch vor 100 Jahren in unserem Dorf recht interessante und wechselhafte Schulgeschichte vermerkt werden konnte.

(Quelle: Jahresrückblick Sandweier 1995)

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