Dez 30 1995

Unsere Volksschule vor rund 100 Jahren (1995)

Unsere Volksschule vor rund 100 Jahren

von Rektor a.D. Karl Bruckner †

Im Jahresrückblick 1994 wurde im Zusammenhang mit der Grundsteinlegung für den Neubau der Hauptschule Sandweier im Jahre 1969 eine kurze Schilderung der schulischen Verhältnisse in unserem Ort vor rund 25 bis 30 Jahren gegeben

In diesem Jahr soll nun versucht werden, soweit eben möglich, die schulischen Gegebenheiten vor rund 100 Jahren darzustellen. Eine gewisse Duplizität des Geschehens die dies in etwa begründet ist ja durch die Erbauung des heutigen Grundschulgebäudes um die Jahrhundertwende gegeben.

In den 90erJahren des letzten Jahrhunderts besuchten im Schnitt rund 250 – 260 Kinder unsere Volksschule, die zu jener Zeit noch „Elementarschule“ genannt wurde. Im damaligen Schulhaus- der heutigen Ortsverwaltung und dem evangelischen Kirchsaal – unterrichteten bis zum Frühjahr 1879 zwei und ab dann drei Lehrkräfte diese doch recht ansehnliche Zahl von Schülern. 1880 waren es genau 260 Schulkinder.

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Apr 3 1971

Bau der neuen Hauptschule ist nahezu fertig gestellt / Übergabe am 3. April 1971

Bald wird die Schule Luft holen, können

 Sandweier. Für die rund 360 Grund- und Hauptschüler der Gemeinde und ihre Lehrer wird bald die Zeit vorbei sein, in der sie wegen der beengten räumlichen Verhältnisse in der alten Volksschule manche Unbill in Kauf nehmen mußten. Denn in nicht mehr ganz drei Wochen, am 3. April 1971, wird die neue Hauptschule ihrer Bestimmung übergeben werden. Sie wurde von Architekt Volker Heidelck, Karlsruhe, dem Sieger des Ausschreibungswettbewerbs, gebaut und fügt sich gut ins Dorfbild ein. Erfreulich ist auch, daß die für diese neue Schule vorgesehenen Baukosten in Höhe von 2,1 Millionen DM (einschließlich Gelände) nicht überschritten wurden.

Die in 13 Klassen zusammengefassten Grund und Hauptschüler wurden bis jetzt in den sechs Klassenzimmern der alten Volksschule unterrichtet. Um bei diesen beengten Verhältnissen den Unterricht aufrechterhalten zu können, wurden drei Räume hinzugemietet, zwei in der Kinderschule und einer im Schwesternhaus. Dies bedeutete also Unterricht in drei verschiedenen Gebäuden. Der erforderliche Schichtunterricht war ein weiteres Handicap für Lehrer und Schüler. Bald nun wird man, bildlich gesprochen, Luft holen können. Kein Wunder, daß sich alle Betroffenen darauf freuen.

Das konnte man auch den Worten von Bürgermeister Hofmann entnehmen, als er uns freundlicherweise durch das fast fertig gestellte Gebäude führte und uns die moderne Einrichtung der einzelnen Räume erklärte. Das im Atriumstil gebaute Haus steht auf einem 1,2 Hektar großen Gelände, das von der Gemeinde erst aufgekauft werden mußte. Es wurde so angelegt, daß es jederzeit bei Bedarf im Pavillonstil erweitert werden kann.

Das Erdgeschoß der neuen Hauptschule beherbergt Aula, Musik- und Zeichensaal, Räume für den Hausmeister, die Schülermitverwaltung und Schülerbücherei, für das Rektorat, Sekretariat, Lehrerkollegium, außerdem den geräumigen, modern eingerichteten Werkraum, dazu einen Material – und Putzraum. Allein das Foyer mit Aula ist 300 Quadratmeter groß. 

Im Obergeschoß befinden sich fünf Klassenräume, ein Kursraum, das Lehrmittelzimmer, der Handarbeitssaal, die Lehrküche, der Physiksaal mit hörsaalmäßig angeordneter Einrichtung, der Arztraum und Vorbereitungsräume. Vorbildlich ist, daß man bei der Planung des Gebäudes auch bereits an die Zukunft gedacht hat, denn in den Fußboden eingelassene Kanäle für die entsprechenden Leitungen lassen die Möglichkeit zu, später programmierten Unterricht aufzunehmen.

Der teilweise überdachte Pausenhof und ein überzeugend großer Schulhof, der durch Grünflächen unterteilt sein wird, runden das Gesamtbild dieser neuen Schule ab, die zusammen mit der benachbarten Turnhalle, dem alten Volksschulgebäude und dem ebenfalls benachbarten Kindergarten ein Schulzentrum bildet, auf das die Gemeinde stolz sein kann.            -eu-