Schon eine Stunde vor Beginn kamen die ersten Gäste, um sich gute Plätze zu sichern und vorab einen Blick in unseren neuen historischen Kalender „Es lebe der Sport“ zu werfen.
Um 18 Uhr 30 konnten wir dann in der vollen Aula der Grundschule Sandweier rund 120 Gäste begrüßen, denen wir rund zwei vergnügliche Stunden bieten konnten. Bei selbstgebackenem Schmalzbrot und Apfelmost konnte ausgiebig über das gesehene sinniert werden.
Neben einem Film über das historische Baden-Baden präsentierten wir einen Zusammenschnitt einer Ausgabe der Montagsmaler aus dem Jahre 1996, bei der drei Mitglieder des Sonderclubs teilnahmen. Das sorgte für viel Hallo und auch Gelächter über die damaligen Antworten zu den Fragen über das Vereinsleben, die die damalige Moderatorin Sigi Harreis den Sonderclublern gestellt hatte. Durchaus nachdenklich stimmten Impressionen über die Veränderungen unserer Ortsmitte in Sandweier, von den 1960er Jahren bis heute. Die damals von Karl Kessler gemachten Super8 Aufnahmen über den Abriss des alten Rathauses lassen sich aus heutiger Zeit kaum noch nachvollziehen, was man dabei dachte und für fortschrittlich hielt.
Der Erfolg der Veranstaltung nach der mehrjährigen Pause tat auch unseren Aktiven gut, so dass wir uns schon jetzt auf die nächste Kunkelstubb im nächsten Jahr freuen und vorbereiten werden.
Der historische Kalender des Heimatverein Sandweier. Erhältlich bei Florian Gantner und Theo Müller für Abverkaufspreis von 5 €. Noch sind wenige Exemplare vorhanden. Auch in diesem Jahr mit QR Codes zum ansehen. Mehrere Vereine haben zu diesem Kalender beigetragen.
Neuer Kalender lässt die Geschichte von Baden-Baden-Sandweier aufleben
In Sandweier ist der Kalender zur Geschichte und Historie fast eine Tradition geworden. Für das kommende Jahr legen die Macher den Fokus auf den Sport. Von Christiane Krause-Dimmock BNN
Längst ist er zur kleinen Tradition geworden, der Sandweierer Kalender, der mittlerweile nicht nur eine Menge örtlicher Historie in Bilder aufleben lässt. Vielmehr gibt es noch den ein oder anderen Gimmick, der den Momentaufnahmen per QR-Code Leben einhaucht und somit noch einmal miterleben lässt, wie etwa TVS-Legende Adam Bornhäuser mit dem Barren verschmilzt.
„Es lebe der Sport“ heißt das Motto für 2023, erzählt der Vorsitzende des Heimatvereins, Florian Gantner von den vielen Abenden, die er vornehmlich gemeinsam mit Theo Müller verbracht hat, um das Jahreswerk auf den Weg zu bringen.
Müller, der sich leidenschaftlich der Sandweierer Heimatkunde verschrieben hat, dabei auch schon diverse Bücher publiziert hat, ist immer und überall auf Spurensuche. So fiel ihm eines Tages – mehr oder minder per Zufall – ein Fotoalbum in die Hand, eines im dem Roland Schäfer fein säuberlich sportliche Highlight dokumentiert hatte. „Damit war im Grunde schon klar, dass wir aus diesem Schatz etwas machen werden.“
Nachdem rund 10.000 Archivfotos gesichtet wurden, waren Gantner beeindruckt „Es sind ganz schön viele sportliche Aktivitäten, die es in Sandweier gibt und gab.“ So richtig auf der Zunge zergehen lassen kann man sich die Eindrücke auch in bewegten Bildern, die Pascal Gantner digital aufbereitet hat.
2024 sollen die alten Gewerke im Sandweierer Kalender gewürdigt werden
„Mein Onkel Oswald Müller war ein passionierter Filmer“, erzählt Neffe Theo von den vielen Super 8-Aufnahmen, welche der Regierungsoberinspektor angefertigt hat. Wer sich mit dem Kalenderlink also hinein vertieft in die örtliche Szene, der erfährt etwa, wie es in der Rheintalhalle ausschaut, wenn über 1.000 Zuschauer die Tribüne fluten, dreht das Rad der Zeit zurück und wird Zeuge, wie in Sandweier einst das „Spiel ohne Grenzen“ gepflegt wurde.
Unter Beteiligung von Kulissenbauern aus dem SWR und dem unerschöpflichen Spaß, den Jürgen Schneider einfließen ließ, wurde vereinsweise gegeneinander angetreten. Die KNG als nichtörtlicher Verein fungierte als Schiri.
Aber auch die TC-Abteilung und ihr Bändlesturnier, die erfolgreichen Kicker des Jahrgangs 1946, selbst die Schalmeienbläser des Radfahrvereins Immergrün kommen hier nochmals zu ihrem Recht. Irgendwann brachen die Radler weg und die Schalmeienbläser wurden zur GroKaGe, erfährt der Interessierte und bekommt zum Beweis die einstige Vereinsstandarte geliefert. „Sie ist zusammen mit einer Trommel von damals im Heimatmuseum zu sehen“, lädt Florian Gantner ein auf Spurensuche zu gehen.
„Wir werden auch weiter dranbleiben“, kündigt Theo Müller schon jetzt an, dass 2024 die alten Gewerke gewürdigt werden sollen. „Personen, wie der letzte Sandbauer, werden dabei sein.“ Wer Lust bekommt im eigenen Familienalbum zu stöbern und dabei fündig wird, der ist Theo Müller willkommen.
Info: Der Kalender ist zum Preis von 19 Euro ab sofort im Heimatmuseum Sandweier, bei Theo Müller, Florian Gantner sowie in der örtlichen Walburgis Apotheke Sandweier erhältlich.