Mai
13
2010
1899
Heinrich Isenmann aus Mühlenbach im Kinzigtal beantragt das Bürgerrecht.
Es wird beschlossen, die Pfarrstraße, die zu dieser Zeit noch ein Feldweg ist, anzulegen. Bis dahin stehen an diesem Weg lediglich drei Häuser: auf der rechten Seite Nr. 2 (Nikolaus Beier), links Nr. 3 (damals Peter) und Nr. 5 (vermutlich Schulz).
1898
Dionis Ullrich wird beauftragt, täglich die Straßenlampen anzuzünden und zu löschen. Er erhält dafür 400.- Mark pro Jahr, muß allerdings das Petroleum und die Dochte für die Leuchten selbst stellen.
Emil Fahrländer betreibt ein Geschäft für Kleinbedarf.
Die Gemeinde muß für die Rheinregulierung einen Beitrag von 327,98 Mark leisten.
Der neue Bahnhof in Oos wird gebaut.
Für die Bürger aus Iffezheim und Sandweier wird östlich der Bahngleise ein Fußweg angelegt.
1897
Für das Musizieren am 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. erhält die Musikgesellschaft 24.- Mark ausbezahlt.
Der Mühlenbesitzer Karl Anton Nassall hat schon 1897 eine Dreschmaschine. Sie ist nach einer Police der Feuerversicherung 500.- Mark wert.
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Mai
11
2010
Aus den Rechnungsbüchern der Gemeinde Sandweier
Wie die meisten Gemeinden der Umgebung war auch Sandweier beim Überfall der französischen Streitmacht im Jahre 1689 ein Raub der Flammen geworden. Daher reichen die Aufzeichnungen des Gemeindearchivs auch nur bis zu diesem Datum zurück.
Aus den weit über tausend Seiten Aufzeichnungen wird hier ein kleiner Teil bedeutsamer und anekdotenhafter Berichte für die Zeit von 1722 bis 1950 und ergänzend bis in die Neuzeit chronologisch aufgeführt. Sie zeigen auf ihre Weise die Entwicklung des Hardtdorfs Sandweier und seiner Bevölkerung von der Vergangenheit bis zur Gegenwart.
Um die nachfolgend häufig benützten Währungseinheiten fl und kr besser einordnen zu können, wird folgende Erklärung hierzu gegeben: Bis 1872 wurde im Land Baden die alte Markgräfliche Landmünze, ein Gulden (Florentiner), gebraucht. Die Abkürzung für einen Gulden ist 1 fl nach der Stadt Florenz, in der die Münze zuerst geprägt wurde. Der Wert des Gulden schwankte im Laufe der Jahrhunderte. Ebenso änderte sich auch immer wieder die Form des Gulden. 60 Kreuzer (kr) ergaben einen Gulden. Daher gilt: 60 kr = 1 fl
Das ebenfalls einige Male angegebene Flächenmaß 1 Morgen entspricht 36 a oder 3 600 qm.
Chronologie von 1799 bis 1722
1799
Erneut müssen Einquartierungen geduldet werden. Das Oberamt Baden erhält die Auflage, für 4 526 Portionen Brot, 4 531 Portionen Hafer und 4 564 Portionen Heu zu sorgen.
Der Anteil, den die Gemeinde Sandweier dazu beizutragen hat, beträgt 472 Pfund Brot, 11 Malter 2 1/2 Simmere Hafer und 23 Zentner 80 Pfund Heu.
Im Ort gibt es zwei Schmiede, Nicolas Walter und Sebastian Boßler.
Der Bürgermeister ist nicht nur für Verwaltungsangelegenheiten zuständig. Im Diätenbuch findet sich auch folgender Eintrag:
… hab ich das Dor an dem Herrschaftshof zugemacht und den Pfosten eingekrabe . . .
hat es neben dem Bäcker ein sogenanntes Backhaus gegeben, das die Bürger benutzen konnten.
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