Unsere Vorfahren und das „liebe Geld“
Große Veränderungen und wesentliche Umstellungen brachten die napoleonischen Kriege. Die wechselnden Besatzungen durch preußische, österreichische, russische und für längere Zeit auch französische Truppen, die bei uns einquartiert waren, brachten Geldmünzen in Umlauf die bei unseren Vorfahren völlig unbekannt waren. Ihr Realwert war sehr schwer einzuordnen und abzuschätzen. 1803, als Baden dem Rheinbund beitrat und Kurfürstentum wurde, kam auch die französische Währung, nämlich der Franken bei uns in Umlauf. 1 Gulden war damals 2 Franken 15 Centimes wert. Der besonders gesuchte und in jenen Jahren noch gültige Louisdor, eine andere Goldmünze, zählte 11 Gulden.
Innerhalb unserer ab 1806 großherzoglichen Heimat war nun endgültig die Gulden-Kreuzer Währung maßgeblich. Um 1850 konnte man für 1 Gulden 6 Pfund Rindfleisch kaufen. Für 2 Pfund Kartoffeln erhielt der Bauer 1 Kreuzer. In diesen Jahren konnte sich die wirtschaftliche Lage langsam aber stetig verbessern und damit auch die finanzielle Situation der Bevölkerung.
So war zum Beispiel der Lohn eines Taglöhners um 1860 bei 40 – 45 Kreuzer, zehn Jahre später in etwa bei 1 Gulden. Der Jahreslohn unseres Bürgermeisters betrug 1867 180 Gulden.
In dieser Zeit kostete 1 Pfund Schweinefleisch 15 Kreuzer, 1 Pfund Butter 32 Kreuzer, 3 Pfund gemischtes Brot 9 1/2 Kreuzer. Diese Angaben sind natürlich mit Einschränkungen zu versehen, da die Preise in den einzelnen Gegenden schon verschieden waren.