Auch eine Schnapsbrennerei ist im Museum
Das Heimatmuseum Sandweier wurde jetzt feierlich eröffnet/ Dank an Spender und Leihgeber/ Ökumenische Weihe
Auch eine Schnapsbrennerei ist im Museum
Sandweier (li) – In einer kleinen Feierstunde wurde am 25. Mai 1995 das Heimatmuseum Sandweier offiziell eröffnet. Zahlreiche Ehrengäste, darunter Vertreter aus der Politik, sowie die vielen Spender und Leihgeber der Exponate waren anwesend.
Vorsitzender Friedrich Gantner dankte allen, die nach Erwerb des Hauses durch die Stadtverwaltung die Einrichtung des Heimatmuseums ermöglichten. Viele Wege und Gespräche waren erforderlich, bis die tatsächliche Arbeit beginnen konnte. Hier war zunächst der Leiter des Museumsausschusses Karl Bruckner gefordert, der zusammen mit den Fachstellen ein Museumskonzept anfertigen mußte. Viele Stunden erforderte dann die Umbauarbeit, die teilweise von dem städtischen Hochbauamt, danach nur noch von den Vereinsmitgliedern ausgeführt wurde. Besondere Erwähnung erhielt dabei Wendelin Klumpp, der über 1 000 Stunden leistete, sowie Albert Eichelberger, Otto Fuchs und Klaus Pflüger.
Zur Eröffnung des Heimatmuseums am 20 Mai 1995 spielte das Saxophonquartett des Musikvereins.
Karl Bruckner zeichnete nochmals den Weg bis zum Eröffnungstag nach. Zunächst gab er einen geschichtlichen Rückblick über die Entstehung des Museums, das 1602 als herrschaftliches Jagdhaus erbaut wurde und damit das älteste Haus in Sandweier ist. Zusammen mit seinen Helfern habe er ein Stück Lebenskraft in das Haus eingebracht.
Foto: Lippert
Auf zwei Stockwerken sind Exponate über das Thema Jagd, Frühgeschichte, Kirche, Ortsgeschichte und bäuerlicher Haushalt zu sehen. Im Ökonomiegebäude befinden sich die verschiedensten landwirtschaftlichen Gerätschaften vom Holzpflug bis zum Jauchefaß. Eine original nachgebaute Schnapsbrennerei ist auch da. Oberbürgermeister Ulrich Wendt forderte dazu auf, das Haus zu erleben, insbesondere wenn man weiß, vor welchem Hintergrund es entstanden ist. Es handele sich um ein wertvolles Schmuckstück, mit dem die Stadt durch Erwerb und Sanierung einen Rahmen vorgegeben habe, den der Heimatverein jetzt ausfüllen müsse.
Untrennbar mit der Sandweierer Geschichte verbunden ist der Topinambur, dem „Erdäpfler“, dessen Geschichte Wendelin Klumpp in Reimform vortrug und dafür viel Applaus erhielt.
Die ökumenische Weihe des Gebäudes nahmen die beiden Geistlichen Max Fritz und Klaus Vornberger vor. Das Saxophonquartett des Musikvereins umrahmte die Feierstunde mit einigen beschwingten und gekonnt vorgetragenen Melodien und wurde dafür ebenfalls mit reichlich Beifall belohnt. Die Trachtengruppe Alt-Baden-Badener Bürger sorgte außerdem für Unterhaltung.
BT Mittwoch, 24. Mai 1995 Nummer 119