Die Geggenau

Die Geggenau

 Etwa 4 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Rastatt, auf den Gemarkungen Iffezheim und Sandweier, befindet sich ein landschaftlich in vieler Hinsicht bemerkenswertes Feld und Waldgebiet.

Die Geggenau gehört geologisch zum Gestade der Rheinniederung. Sie ist wegen der Abgelegenheit der Allgemeinheit wenig bekannt, aber von Kennern der Flora, der Fauna und von Vogelkundlern geschätzt und gerne besucht. Die Geggenau ist ein Garten für Naturfreunde.

Sie ist von drei Seiten wie durch einen Festungsgraben mit Wasserläufen umgeben. Im Osten der Mühlbachgraben oder Riedkanal, im Norden, Westen und Süden ein jetztverlandeter, ehemals bis Rastatt schiffbarer Altrheinarm, der „alte Rhein“.

Der Name „Geggenau“ ist nicht ohne weiteres verständlich; er findet aber eine einfache Erklärung, wenn man das Mundartliche auf den wahren Kern untersucht. Die Geggenau ist als höher gelegenes Tiefgestade die
G e g ( g ) e n a u e zur noch tiefer gelegenen Rheinaue.

Die Geggenau gehört zu den Gemeinden Sandweier und Iffezheim. Der Sandweierer Anteil besteht aus herrlichem Laubwald. Eichen und sehr beachtliche Rotbuchenbestände prägen das Gesamtbild. Das Acker- und Wiesengelände brachte bis vor 20 Jahren den älteren Einwohnern den sehr geschätzten Bürgergenuß.

Um einen Ertrag zu sichern, war harte Arbeit und viel Mühe notwendig. Oft machte Hochwasser den Acker- und Wiesenertrag zunichte, aber trotzdem hingen gerade die alten Bürger mit Leib und Seele an den Allmendgrundstücken, denn neben den 6, 8 oder 10 Ster Bürgerholz war die Allmend eine kleine Altersrente für unsere Bürger. Die heute bekannten Renten und Pensionen kannte man bis zur Zeit des 1. Weltkrieges kaum.

Um die Grundstücke zu bestellen und um die Ernte heimzuholen, waren mit den Kuhfuhrwerken für eine Strecke 5/4 Stunden notwendig. Beim Hochgestade „Uchtwaidebuggl“ mußte gegenseitige Hilfe geleistet werden, es wurde einander vorgespannt. Auf den feuchtnassen Wiesen versanken oft Pferde und Kühe bis zum Bauch. Da mußte „Freund und Feind“ mithelfen, die Tiere aus der mißlichen Lage zu befreien. Und wenn der geladene Ernte- oder Heuwagen bis zur Achse im Schlamm steckte, was dann?


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