Bewahrung und Erhalt örtlicher Bausubstanz
Eine ganze Reihe von schönen und alten Fachwerkhäusern dürfen wir in Sandweier noch bewundern. Oft kaum beachtet haben sie die Jahrhunderte überdauert und so manche Generation überlebt.
Als wertvolles örtliches Brauchtum gilt es, diese zu hüten und zu bewahren. Hoffen wir, daß jeweils die Mittel für evtl. Renovationen vorhanden sein werden.
Fachwerkhäuser im Stadtteil Sandweier
Bevor über Fachwerkhäuser geschrieben wird, sind einige Erläuterungen notwendig.
Wir wissen, daß noch im 17. Jahrhundert die Gemeinde aus einigen Gutshöfen bestand, die dem Kloster Lichtental und anderen Herren gehörten. Privates Eigentum der kleinen Leute gab es wenig.
Dann kam der schreckliche 30jährige Krieg – 1618/1648 – dann im Jahre 1689 die Heerscharen des franz. General Melac verbrannten und verwüsteten, sie machten vor nichts halt.
Diesen Kriegswirren muß Sandweier fast ganz zum Opfer gefallen sein mit Ausnahme dem Jagdhaus – 1602 – in der Römerstraße, vielleicht auch noch die Zehntscheuer in der Zehntstraße. Das Jagdhaus soll im Wald gestanden haben und war ein Dorado höfischer Jagdgesellschaften am Rande des urigen Landsees mit manigfachen Wildarten.
Das Jagdhaus verlor an Bedeutung, nachdem das Landseegebiet entwässert und fruchtbar gemacht wurde, in den Jahren nachdem man das Rastatter und Favoriter Schloß erbaute und bezog. Ursprünglich lag Sandweier wie eine Insel zwischen Wasser und Wald. Sie war südlich, östlich und nördlich vom Landsee umspült. Sein Wasser hatte er von der Kinzig und anderen nördlichen Schwarzwaldflüssen, die um jene Zeit parallel zum Rhein unser Gebiet durchflossen.
Von diesem See her stammen die Flurnamen Bruch, Landweg, Storchsnest und See Eck.
Mit dem Bau des Favoriter Schlosses wurde mit der Trockenlegung begonnen. – etwa 1720 –
Beteiligt waren die Gemeinden Oos, Haueneberstein, Kuppenheim, Rastatt, Rauental, und mit dem größten Anteil die Gemeinde Sandweier, denn der See erstreckte sich etwa von der heutigen Sandbach bis nördlich der Murg und war ca. 20 qkm groß.
Als letzter Zeuge dieses Gewässers besteht heute noch der kleine naturgeschützte Woogsee bei Rauental.
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